01. Dezember 2015
nach dem jüdischen Kalender der
19. Teweth 5776

Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

Aus dem Psalm 58

O Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Mund!

Sprecht ihr wirklich Recht, ihr Mächtigen?
Richtet ihr die Menschen gerecht?
Nein, ihr wütet im Land nach Willkür, euer Herz ist voll Bosheit;
eure Hände bahnen dem Unrecht den Weg.
Vom Mutterschoß an sind die Frevler treulos,
von Geburt an streben sie vom Weg ab und lügen.
Ihr Gift ist wie das Gift der Schlange, wie das Gift der tauben Natter, die ihr Ohr verschließt, die nicht auf die Stimme des Herrn hört.

Zerschlage, Herr, das Gebiss dieser Unmenschen!

Sie sollen vergehen wie verrinnendes Abwasser,
wie Unkraut, das verwelkt auf dem Weg,
wie die Schnecke, die sich auflöst im eigenen Schleim;
wie eine Fehlgeburt sollen sie die Sonne nicht schauen.

Fege jetzt, Gott, die Feinde hinweg.

Wenn er die Vergeltung sieht, freut sich der Gerechte; er badet seine Füße im Blut des Frevlers. Dann sagen die Menschen:

«Der Gerechte erhält seinen Lohn;
es gibt einen Gott, der auf Erden Gericht hält.»

 

PRÄVARIKATION

Egal welchen Antrag die Synagogengemeinde zu Halle e.V., die Sprecherin der Reformjudengemeinschaft in Sachsen-Anhalt (Synagogengemeinde) an irgendein Amt stellte, sie traf auf offene Ohren und guten Willen. Jedoch, wenig später schaute sie in bös-verzerrte Gesichter der Beamten und Bevollmächtigten. Anträge wurden nicht mehr bearbeitet, Briefe nicht mehr beantwortet, „Gutmenschen“ zogen sich, offensichtlich angeekelt, von der Synagogengemeinde zurück. Die Gerichte verweigerten Prozeßkostenhilfe.

War es der in Sachsen-Anhalt aufblühende und hierzulande prächtig gedeihende Antisemitismus, der diese angesteckt hatte oder ist Verleumdung im Spiel?

Dann kam Licht ins Dunkel.

Ein Ermittlungsbericht des Landeskriminalamtes brachte es an den Tag. Auf dessen erster Seite wurde offenbar, warum die Synagogengemeinde infolge von Verleumdung, Prävarikation, Judenhass, Missionseifer oder Korruption (siehe "Dossier Ehrend") allenthalben in Verruf geriet:

ZITAT aus dem Landeskriminalamts-Bericht (der der Synagogengemeinde gerade zugespielt wurde):

1. Anlass der Ermittlungen

Das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, vertreten durch die Herren Stehli und Kögel, teilten am 01.06.2011 mit, dass seitens des Vorsitzenden der Synagogengemeinde zu Halle e.V. (SGH … zu Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt gekommen sein soll… Durch das Kultusministerium wurden Unterlagen zur Verfügung gestellt.

ZITATENDE.

Die beiden Judenbeauftragten der Landesregierung, denunzieren demnach heimlich die ihnen schutzbefohlenen Juden mit falschen / gefälschten Anschuldigungen. Die beiden Judenbeauftragten liefern die ahnungslosen Juden schon wieder der Staatsgewalt aus. Das erinnert fatal an Zuträger der Inquisition, der Gestapo, des KGB oder der Stasi.

Die hintergangenen Reformjuden wurden von den Judenbeauftragten jahrelang getäuscht, indem die beiden Judenbeauftragten Glauben machten, fass seitens der Judenbeauftragten alles für die Landesreformjuden getan wird, aber leider judenfeindliche Vorgesetzte, also die Landesregierung selbst, beharrlich ihre, Bemühungen verhindere, weil sie den Untergang der Landesreformjuden anstrebt. Derweilen wusste die Landesregierung sicherlich nichts von den Umtrieben ihrer Judenbeauftragten. Auch, weil diese nie kontrolliert wurden.

Den Reformjuden in Sachsen-Anhalt stehen

- die Körperschaftsrechte zu, aber werden ihnen verweigert,

-die Landesmittel gesetzlich zu, werden ihnen aber unterschlagen.

Den Reformjuden in Sachsen-Anhalt

-wurden die Gräber auf dem ehemaligen Friedhof geschändet, Anzeigen wurden abgewiesen, die Bestattung ihrer Toten auf jüdischen Friedhöfen wurde verboten,

-wurde ihre Thorarolle gestohlen, gegen den bekannten Dieb wird nichts unternommen,

-wurden im Hochwasser 2013 ihre Gebäude und Einrichtungen total zerstört, Hochwasserhilfe wird Reformjuden grundsätzlich verwehrt

- darf ihre baufällige Synagoge nicht saniert werden,

- wird auf ihren Antrag der sie diskriminierende Staatsvertrag nicht geändert, obgleich dies höchste deutsche Gerichte verlangten,

- werden weder auf Ihre Anträge noch Anfragen Antworten zuteil,

- prüfte der Landesrechnungshof Sachsen-Anhalt monatelang obsessiv alle Verwaltungsunterlagen, obgleich ihr doch die Landesmittel unterschlagen werden, während die Staatsgemeinden, die sich freikaufen können, von diesen Prüfungen verschont werden,

- hob das Finanzamt widerrechtlich, unter Vorschub undurchsichtiger Vorschriften, also scheinbegründet, die Gemeinnützigkeit auf,

- verweigerte das Zentralregisteramtsgericht jahrelang die Satzung ins                          Zentralregister einzutragen,

und anderer Schikanen, Behinderungen Auslöschungsmanipulationen in Fülle mehr.

Dabei tun die Judenbeauftragten so, als würde all dies gegen ihren Willen geschehen. Und doch klärt der Kriminalbericht auf, dass die Judenbeauftragten hinter diesen und vielen anderen Eliminierungsmaßnahmen stehen oder diese dirigieren. Prävarikation, Parteiverrat ist milde ausgedrückt,

Vertrauensschutzmißbrauch beschreibt besser das Dilemma, nach welchem die Judenbeauftragten der Landesregierung die Landesreformjudengemeinschaft ausspionieren, beschädigen und rufvernichten.

Audiatur et altera pars, die Judenbeauftragten streiten ab, dass sie das Kriminalamt gegen die Reformjuden aufgehetzt haben. Ihnen wurde Gelegenheit gegeben, dies zu beweisen und ihr Denunzierungsschreiben bis zum 08.12.2015   offen zu legen. Fehlanzeige. Sie können sich nun nicht mehr herausreden.

Gleichwohl, hier bleiben Fragen offen, die geradezu nach Antworten schreien, und Richtigstellungen verlangen, vor allem nach Abstellung der Ausgrenzung, Diskriminierung, Verfolgung und Liquidierungsobsessionen gegen die letzten Reformjuden im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt. 70 Jahre nach dem Holocaust, der die ehedem große Reformjudengemeinde in Deutschland bis auf diesen Rest versinken ließ, sollte Umdenken nicht verfrüht sein.

So hat der von den Judenbeauftragten bestellte Kriminalbericht Gewicht, weil er als Beweismittel für einen nicht zu überbietenden Vertrauensbruch steht.

Doch es muss ein Ende haben mit der jahrzehntelangen Verfolgung bis hin zur Liquidierung der Reformjuden in Sachsen-Anhalt.

Information:

Die Synagogengemeinde Halle ist eine freie Reformgemeinde, möglicherweise die letzte in Deutschland. Unsere Mitglieder stammen zum großen Teil aus der ehemaligen Sowjetunion. Wir sind religiöse Juden, anderenfalls würden wir in den nicht verfolgten jüdischen Gemeinden im Land Mitglieder sein. An den Staatsleistungen sollen wir beteiligt werden, jedoch werden uns diese seit 20 Jahren unterschlagen. Unsere Mitglieder sind erwerbslos und im Sozialhilfestatus lebend. Wir sind die armen Juden in Deutschland. Wir werden immer mal wieder von Staatsorganen mit pogromartigen Hausdurchsuchungs- und Beschlagnahme-Überfällen heimgesucht, auch, nach den Kriminalberichten, von den Judenbeauftragten der Landesregierung bestellt. Wahrscheinlich, weil wir zu mittellos sind, um uns frei zu kaufen. Alle Gerichtsverfahren* gegen uns werden gewonnen, eigene Verfahren werden seit 20 Jahren verschleppt, Prozeßkostenhilfe wird uns verweigert. Unsere Synagoge verfällt, weil wir nicht die Mittel besitzen, sie zu reparieren. Die Gräber unserer Vorfahren auf dem Jüdischen Friedhof wurden geschändet, die Staatsmächte ignorieren die Anzeigen deswegen. Unsere Thorarolle wurde gestohlen, der Dieb ist bekannt, es wird nicht gegen diesen ermittelt. Das – und vieles, vieles mehr - ist das Schicksal religiöser Juden im Bundesland Sachsen-Anhalt. So bestehen gegen die letzten Reformjuden in Deutschland seit 80 Jahren immer noch existenzbedrohenden Ressentiments, gegen welche sie sich nicht zu wehren imstande sind.)  

 

Cartoon

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 Das Leben mit und ohne Verleumdung.

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