01. März 2016
nach dem jüdischen Kalender der
21. Adar 5776

Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

2. Notabene für März 2016

"Holocaust als Justiz-Holocaust wieder salonfähig?"

Aus den Sprüchen Salomons :

Der Gerechte hat Verständnis für den Rechtsstreit der Armen,

der Frevler aber kennt kein Verständnis…

Achtet ein Herrscher auf Lügen,

werden alle seine Beamten zu Schurken…

Spricht ein König den Geringen zuverlässig Recht,

hat sein Thron für immer Bestand…

Herrschen die Frevler, dann herrscht die Sünde,

doch die Gerechten erleben ihren Sturz…

Der Übeltäter ist den Gerechten ein Gräuel.

Der Rechtschaffene ist für den Frevler ein Gräuel.

Aus dem 5. BM

… was er mit Datan und Abiram getan hat, den Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens - die Erde riss ihren Rachen auf und verschlang sie mit ihren Familien, ihren Zelten und ihrem ganzen Tross

in der Mitte von ganz Israel…

Im "Notabene März 2016" Teil 1 schimmerte Hoffnung auf Gerechtigkeit. Aber, wir leben in Sachsen-Anhalt im Jahr 2016, nach jüdischer Zeitrechnung das Jahr 5776.

Ein Tor, wer in diesem Bundesland auf gerechte Gerichts-Entscheidungen hofft?

Das Schicksal der letzten Reformjuden in Deutschland des Jahres 5776/2016 ist hierzulande innerhalb der Koalition zur Liquidierung der letzten deutschen Reformjuden besiegelt. Antijüdische Zerstörer arbeiten stur auf den Untergang des Judentums hin. Zunächst sind die wehrlosen freien Reformjuden an der Reihe.

Die scheinheiligen Gerichtsverhandlungen gegen die Reformjuden täuschen den Eindruck vor, man befinde sich in einer rechtsstaatlich demokratischen Gemeinschaft. Doch das Ergebnis spiegelt vergangene Judenverfolgungssysteme. Es weist hin auf die

Wiederaufnahme der

Endlösung der Judenfrage,

im Windschatten der alles einnehmenden

Jahrtausend-Flüchtlingskrise,

wo - so hofft man - niemand sich wegen der Liquidierung der Reformjuden empört …

Die recht jungen Richter der 3. Kammer des Oberverwaltungsgerichts Sachsen-Anhalt erklärten, dass von den 351 jüdischen Menschen in Sachsen-Anhalt, deren Judentum von Rabbinern bestätigt wurde, im Jahr 2005 von der Landesjustiz nur 24 als Juden anzuerkennen sind, für das Jahr 2006 ließen sie nur 48 Juden zu und für das Jahr 2007 82 Personen, die dem jüdischen Glauben zugehören dürfen. Also 82 von 351 Menschen, so dass 269 Juden schon mal wieder verschwanden im

Justiz-Holocaust 2016?

Von Richtern, die offensichtlich vom Holocaust nichts wissen oder diesen ignorieren. Dabei ist die Leugnung des Holocaust doch ein Straftatbestand, oder gilt das Verbot nicht im Rahmen des Standesrechts der Justiz? Es sei denn, der bestialische Holocaust soll wieder aufleben? Aber die Reformjuden wurden doch von der Bundesregierung nach dem Ende der Sowjetunion von dort mit dem Versprechen nach Deutschland gelockt, hierzulande ihrem jüdischen Glauben frei nachgehen zu dürfen. Darüber hinaus wurde ihnen im Staatsvertrag zugesichert, dass ihre Gottesdienste mittels staatlichen Zuwendungen finanziert werden; denn diese Reformjuden sind arm, allesamt Sozialhilfefälle. Ohne solch scheinheilige Regierungszusagen, mit denen deutsche Politik den Juden in den USA und Israel imponieren wollte, wären damals unsere Reform-Zuwandererjuden weiter gezogen nach Israel oder in die USA, wo sie staatlichen und finanziellen Schutz gefunden hätten. Solchen, der ihnen im Land Sachsen-Anhalt böswillig und unter Missachtung von höchstrichterlichen Grundsatzurteilen verwehrt bleiben soll. Nun aber sind die Reformjuden zu alt, um noch einmal von vorn in juden-neutralen Ländern anzufangen. Auch in ihre Heimat zurück können sie nicht mehr, sie wären dort nach so vielen Jahren entwurzelt. Ihre Kinder sind längst in juden-neutrale Bundesländer oder in die USA oder nach Israel weggewandert. Etliche Junge, aus dem nicht der Reformjudengemeinschaft zugehörigen, schein-jüdischen Zuwandernachwuchs, liefen und laufen zum Islam über, weil dieser sich intensiver um sie kümmern kann. Sie begegnen sich - zum Schmerz der gläubigen Juden - mit dem Gruß: "Meine lieben islamischen Brüder…" Sind etwa dafür die Kirchensteuermittel, die den Reformjuden zustehen, wohlfeil?

Wohin soll das führen! Wann werden die großen jüdischen Verbände in den USA wieder eingreifen müssen? Denn die Bundesregierung hält sich bedeckt, sie empfahl dem Vorsitzenden der reformjüdischen Gemeinde in Bernburg, Herrn Prof. Dr. E. Bondarenko, sich an den Staat Israel zu wenden. Wie wenn Israel nicht genug andere Sorgen hätte und als ob die Reformjuden dort und nicht in Deutschland leben würden. Welche Scheinheiligkeit enttarnt sich immer wieder.

Und hier: Abermals muss das Bundesverwaltungsgericht aufgerufen werden, um Rechtsordnung herzustellen. Wieder müssen die Reformjuden jahrelang warten und enorme Gerichts-Schulden auf sich nehmen, denn die sachsen-anhaltinischen Gerichte verweigern ihnen tendenziös-stur Prozeßkostenhilfe, die ihnen sogar das Bundesverwaltungsgericht zustand. Freilich, die Reformjuden klagen ja "erst" 20 Jahre lang.

Vergl.: Bundesverwaltungsgerichtsurteil vom 28.02.2002, Az. BVerwG 7 C 7.01, (nachdem das Oberverwaltungsgerichts Sachsen-Anhalt "erkannt" hatte, dass den Reformjuden in Sachsen-Anhalt kein Recht auf Kirchensteuererhalt zusteht, so dass das Oberverwaltungsgericht nolens-volens, nach langen Hin und Her und erst nachdem der         Präsident der Weltreformjudengemeinschaft einen geharnischten Brief schrieb, den Reformjuden Recht zusprach, das aber bis zum heutigen Tag nicht eingelöst wird, so dass immer weitere Klagen erforderlich werden.)

Vergl.:   Oberverwaltungsgerichts Sachsen-Anhalt vom 11.11.2004, Az. 2 L 339/98 (A B K 314/97), also zwei Jahre später.

Vergl.: Urteile des Landesverfassungsgerichts, Az. LVG 1/12 und LVG2/12 v. 15.01.2013, (dieses Gericht gab der Landesregierung auf, die Kirchsteuermittel direkt an die Reformjuden auszubezahlen, nicht an Personengruppen, die offensichtlich als Wirtschaftsflüchtlinge nach Deutschland gekommen waren und die nach Aussagen von   gläubigen Juden hohe administrativ- und politisch- und religionsbeamtete Persönlichkeiten bestochen hatten, damit sie die Kirchensteuermittel der Reformjuden verbrauchen dürfen- siehe "Dossier Ehrend"-.).

Vergl.: Bundesverwaltungsgerichtsurteile v. 27.11.2013, Az. BVerwG 6 C 19.12 / OVG 3 L 165/10.

Vergl.: Bundesverfassungsgericht vom 17.12-.2014 zu Az. - 2 BvR 278/11.

Da es ausgeschlossen scheint, dass den Reformjuden im Bundesland Sachsen-Anhalt noch zu Lebzeiten staatsvertraglich zugesicherte Rechte zuteil werden, wenn sie stillschweigend darauf warten, sehen sich die Reformjuden gezwungen, nunmehr Regierungen anderer Länder um Hilfe anzurufen. Solche, wo Juden seitens der Staatsorgane in Frieden gelassen werden.

Was ist das schon wieder für eine Gesellschaft, die den Holocaust nicht erlebt hat und die

den Holocaust durch ihre Manieren leugnet!

Sollen die Reformjuden sie nun verfluchen oder für sie beten?

Ein paar Cartoons über die man nicht lachen kann:

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Fotos aus dem Gemeindeleben:

Foto: "Mitteldeutsche Zeitung" nachdem der Synagogengemeinde Halle die Thorarolle gestohlen wurde Der Dieb ist bekannt, es wird nicht gegen diesen ermittelt, offensichtlich, weil die Reformjuden rechtlos sind.

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Hier Fotos vom Notzelt, nachdem das Hochwasser 2013 unsere Sozial- und Verwaltungsräume zu 100 % zerstört hatte. Obgleich Milliarden an Spendengeldern gestiftet wurden, lehnt es die Landesregierung ab, den  Reformjuden Schadensregulierungsbeihilfe  zu gewähren. Nicht schriftlich, sondern durch Ignorierung der Anträge; telefonisch auf Anfrage mit der Begründung: Weil die Reformjuden keine Körperschaftsrechte besitzen. Beruht dieser Unfug auf Antisemitismus? Jedenfalls beschreibt dies das Schicksal der Reformjuden in Sachsen-Anhalt…

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Vor den Gottesdiensten / Erev Schabbat

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donate

Wenn Sie den letzten Reformjuden in Deutschland helfen wollen, deren staatliche Eliminierung gerade stattfindet, die Hitler und Honecker überstanden, nun aber am Ende sind, bitte spenden Sie. Auch der kleinste Betrag hilft uns einen Tag weiter:

Konto der Synagogengemeinde Halle:
Saalesparkasse
IBAN: DE 55 800537620388081404
BIC: NOLANDE 21 HAL

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