01. Juli 2016
nach dem jüdischen Kalender der
25. Siwan 5776

Reformjudengemeinschaft Sachsen-Anhalts

 

Bibelzitat des Monats :

Sir 46/11 ff : Gerechte und Richter.

Jeder wird mit seinem Namen gerufen werden,

von denen, die sich nicht beirren ließen

und nicht abtrünnig wurden von Gott.

 

Ihr Andenken wird zu ihrem Segen .

Sie werden auferstehen und ihren Ruhm

auf ihre Söhne übertragen.

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Eli Wiesel - ein Gedenken


Nun hat er uns auch verlassen. Elie Wiesel. Er, der den Holocaust überlebte, der mit dem Nobelpreis geehrt wurde, er, der hoch geachtet von Freund und Gegner stets die Toleranz im Glauben beschwor.

Elie Wiesel zog sich nicht zurück, um sein eigenes Trauma von Auschwitz und Buchenwald zu verarbeiten. Vielmehr wollte er im Bewusstsein der Menschen das Gedenken an grauenvolle Exzesse aufrecht erhalten, nicht nur vergelten und fordern, sondern warnen. Das war und ist so brennend notwendig, angesichts des immer offener auflebenden Antisemitismus, gerade auch in unserem Land. Die vielen Millionen Toten mahnten durch Elie Wiesel.

Elie Wiesel war Stimme der Verfolgten nach dem Holocaust. So Fürsprecher der sowjetischen Juden, die nach Glaubensfreiheit lechzten. Elie Wiesel half wortstark zur Alija der äthiopischen Juden nach Israel. Engstirnigkeiten religiöser Fanatiker, die schließlich zu Völkermord führen, prangerte er an.

Führende Juden dieser Welt nannten Elie Wiesel

das gute Gewissen der Menschen,

er, der mit Leidenschaft, Mut und Beherztheit rassische und religiöse Unterdrückung an den Pranger stellte.

Wer kann, wer wird seine Mission fortsetzen? Wie ist sein Name?

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